Am Sonntag den 4. Juli veranstaltete der HSV Köln Süd sein erstes Agility-Turnier. Ursprünglich war diese Veranstaltung für 2 Tage geplant, aber da die Terminierung sehr kurzfristig und der Meldezeitraum entsprechend kurz war, wurde der Samstag zwischenzeitlich abgesagt. So blieb der Sonntag, für den ich nach unserem Aufstieg am letzten Wochenende von der A1 und die A2 ummelden musste.
Der Hundeplatz des Vereins liegt in einem Parkgürtel im Süden von Köln in der Nähe der Autobahn A4 Abfahrt Eifeltor und am Rand einer Schrebergartensiedlung. Im umliegenden Wald hat man Möglichkeiten, den Hund auszuführen und in relativer Näher befinder sich auch ein See, der an dem heißen Wochenende für eine kleine Abkühlung der Hunde sorgte...
Nach der Papierabgabe stellte ich auf der ausgehangenen Starterliste fest, dass ich in der A2 als erster starten musste, da mich der Veranstalter mit unserer niedrigen Startnummer aus der A1 einfach in die A2 verschoben hatte und ich uns somit nummernmäßig ganz oben auf der Liste fand. Dies gefiel mir eigentlich überhaupt nicht, da ich mir einen Parcour nach der offiziellen Begehung gerne noch einmal ein paar Mal durch den Kopf gehen lasse. Da es auch noch mit den "Standard"-Hunden los ging, blieb mir nach der Begehung gerade noch ausreichend Zeit, Bolton von Ivonne zu übernehmen, die ihn während meiner Begehung schon etwas angewärmt hatte...
Der Parcour war technisch meinem Empfinden nach mittelschwer und recht rund zu laufen. Schon recht früh im Parcour kam die A-Wand, bei der Bolton die Kontaktzone beim Abgang fast übersprang (er hatte gerade noch eine Pfote drin). Nach mehreren Sprüngen im Bogen gings dann auf die Wippe, bei der Bolton ebenfalls recht unsicher war, und von dort aus in einen seitlich liegenden U-förmigen Tunnel. Hier war meine Körpersprache ganz offensichtlich nicht eindeutig genug, so dass Bolton in das falsche Tunnelloch lief und damit unser erster A2-Auftritt mit einem DIS endete. Beim danachfolgenden Slalom sprang Bolton dann auch noch raus und kurz vor dem Ziel auch noch in hohem Bogen über die Kontaktzone des Stegabgangs. Hier habe ich Bolton dann aber zurück gesetzt und die Zone wiederholen lassen (da wir ja ohnehin schon disqualifiziert waren).
Hier das "Drama" in Bildern:
Wie man im Video gut sieht, war ich an diesem Tag einfach zu hektisch und verkrampft. Ich muss unbedingt versuchen, künftig lockerer und auch "aufrechter" zu laufen... (was einfacher gesagt als getan ist ;-))
Nun konzentrierte sich meine Hoffnung ganz auf das Jumping am Nachmittag. Der Parcour war sehr interessant und technisch durchaus anspruchsvoll. Bei der Begehung fiel es mich schon schwer, mir alle Hindernisse und den korrekten Verlauf zu merken. Zum Herausfinden der Ideallinie für Bolton und mich fehlte dann die Zeit. Glücklicherweise begann das Jumping für die A2 diesmal mit den "Mini"-Hunden, so dass ich noch etwas Zeit hatte, mir meinen Laufweg und die geplanten Wechsel von außen noch etwas einzuprägen.
So fühlte ich mich am Start dann auch etwas sicherer als beim A-Lauf und dementsprechend lief das Jumping dann auch etwas flüssiger. Ungefähr in der Hälfte des Parocours gab es eine Sequenz, bei der der Hund aus dem Tunnel zurück über zwei nebeneinander stehende Hürden geführt werden musste. Bei der Begehung war ich mir hier nicht sicher, ob ich diese Stelle "klassisch" und auf Sicherheit führen sollte (also mit Belgier und Mittdrehen mit dem Hund) oder ob ich dort vielleicht ein "Change" versuchen sollte, in dem ich den Hund nach dem Tunnel auf mich zuzziehen und dann über die Hürde in den Rücken springen lassen wollte.
Diese Unentschlossenheit sollte sich dann auch rächen, denn als Bolton nach dem Tunnel etwas weit raus lief (weil zu spät von mir angesprochen) stand ich komplett falsch und zu weit weg von "Ideallinie", so dass er leider an dem folgenden Sprung vorbei lief, also verweigerte... Im zweiten Ansatz sprang er dann...
Der Rest des Parcours lief ohne Probleme und so landeten wir mit einer Verweigerung und dem damit verbundenen Zeitverlust auf dem undankbaren 4. Platz. Wenn man mal die knapp 3 Sekunden Zeitverlust durch die Verweigerung abzieht, wäre es Platz 2 gewesen... (ja wenn das Wörtchen "wenn" nicht wär...)
Auf dem Video sieht dann dann auch gut, wie ich an besagter Stelle zusätzlich zu meiner falschen Position auch ziemlich chaotisch mit beiden Händen herumrudere, da war es rückblickend kein Wunder, dass Bolton den Sprung verweigerte..
Und was lernen wir daraus? Versuche keine Wechsel, die Du nicht beherrschst und laufe lieber die sichere Variante (auch wenn sie etwas langsamer sein könnte)...
Insgesamt war es aber doch ein schönes Turnier gewesen und ich war auch (abgesehen von unseren Fehlern) mit unseren Läufen recht zufrieden. Ein gutes hat das Turnier auf jeden Fall gehabt: ich schätze unser Können wieder etwas realistischer ein. Wären wir nach den beiden letzten Siegen in der A1 nun auch bei unserem 1. Turnier in der A2 ganz mit vorne dabei gewesen, hätte dies womöglich meine Erwartungen für die kommenden Turnier zu viel gesteigert. So sehe ich das jetzt aber wieder realistischer und freue mich auf die kommenden Turniere (kann ja nur besser werden ;).
Aber vorher fahren wir noch 3 Wochen mit der ganzen Familie und Hunden im Wohnmobil in Urlaub.
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