Mittwoch, 23. Juni 2010

Turnier "Master of games" am 12./13. Juni 2010 bei den "Agidogs Nettetal"


Etwas verspätet mein Bericht vom Turnier bei den Agidogs Nettetal. Um es vorweg zu nehmen: wir haben es geschafft, wir haben unsere 2. Quali für die A2 !! :-)) (freu!!!)

Am 12. und 13. Juni hatte ich auf dem Turnier "Master of games" bei den "Agidogs Nettetal" gemeldet. Wie der Name schon sagt, lag der Schwerpunkt dieser Veranstaltung auf den Spielen. Aus den Ergebnissen aller Spiele wurde am 2. Tag der "Master of games" ermittelt und geehrt. Zustäzlich wurde auch an jedem Tag noch eine Prüfung für A1, A2 und A3 angeboten.




Samstag 12. Juni 2010

Nach frühem Aufstehen am Samstag Morgen hat uns das Navi-System sicher nach Vorst geführt, wo das Turnier statt fand. Mehr aus Zufall hatte ich vor dem Losfahren noch schnell eine Regenjacke ins Auto geworfen, die sich im Laufe des Tage auch als sehr nützlich erweisen sollte, war das Wetter doch nicht so gut, wie vom Wetterbericht angekündigt. Das Turnier begann dann für mich so, dass ich fast die Parcourbegehung verpasst hätte. Nach dem Melden und dem Zeltaufbau wollte ich nämlich noch eine kleine Gassirunde mit Bolton drehen, damit er sich nach der langen Autofahrt nochmal etwas bewegen und strecken konnte. Was ich nicht bedacht hatte war, dass bei einem Turnierstart von 9 Uhr die Begehung schon vorher beginnt. Als ich mit Bolton zurück kam, war die Begehung für die A1 Standard schon fast vorbei und ich konnte den Parcour während der verbleibenden knapp zwei Begehungsrunden nur grob einprägen..

Glücklicherweise war der Verlauf technisch recht einfach. Er begann mit Sprung - Reifen - Sprung und Slalom in fast gerader Linie, gefolgt durch einen "U-Tunnel", einem weiteren Sprung und dann der A-Wand. Nach dem Start haben wir am Slalom-Eingang gleich mal eine Verweigerung kassiert, weil Bolton mit etwas zuviel Tempo überraschender Weise am Slalomeingang vorbei lief (was sonst eigentlich aus diesem Winkel kein Problem für ihn ist). Im zweiten Anlauf klappte dann der Slalomeingang, aber kurz vor dem Ende sprang Bolton aus dem Slalom raus...:( und ich musste den Slalom noch ein dritte Mal beginnen. Mit diesen Fehlern im Gepäck ging es dann zu A-Wand. Als Bolton dann auch noch von der Kontaktzone absprang, habe ich keinen Moment gezögert, ihn zurück zu setzten und die Zone nocheinmal arbeiten zu lassen.  So war unser DIS dann für diesen Lauf perfekt.  Im Nachhinein stellte sich dann noch heraus, dass ich bei meiner etwas knappen Begehung auch noch einen Tunnel übersehen hatte...  Ich hätte also auf jeden Fall spätestens dort ein DIS kassiert...

Nach dem A-Lauf kamen noch zwei Spiele. Beim ersten wurden vom Veranstalter Manschaften aus jeweils 3 Hunden der gleichen Größenklasse zusammen gelost, also ein A1, ein A2 und ein A3er Hund. In einer Art Staffellauf mussten die 3 Teams nacheinander starten. Sobald ein Hund einen Fehler machte, war den nächste dran. Die Gesamtzeit und die Anzahl der fehlerfreien Hindernisse wurden gezählt und die Gesamtpunktzahl dann zu je einem Drittel auf die Teams verteilt. Nachdem meine Mitstreiterinnen beide fehlerfrei über den Parcour kamen, waren wir an der Reihe...  Die Zone an der A-Wand klappte diesmal halbwegs, dafür lief dann Bolton an der folgenden Hürde vorbei, weil ich mich schon seitlich zuviel in Richtung des dann folgenden Hindersnisses abgesetzt hatte. Damit war dann unser Lauf  schnell beendet. Trotz diesen Fehlers hat unsere Manschaft dieses Spiel für mich völlig überraschend gewonnen.

Das zweite Spiel war eine Art Jumping, bei dem man aber bei jedem Fehler den Hund durch einen von drei etwas außerhalb des Parcoures liegenden Tunnel schicken und selber über eine niedrige Hürde hüpfen musste..  Bei diesem Spiel sprang Bolton mal wieder von der A-Wand ab, so dass wir diese insgesamt 3x machen mussten (mit jeweils einem Abstecher durch den "Straftunnel"). Der Rest des Parcours lief dann wieder problemlos, obwohl der Verlauf technisch durchaus anspruchsvoll war.



Damit war dann der Samstag abgeschlossen und ich machte mich leicht frustriert auf den Heimweg... Der Sonntag konnte dann eigentlich nur besser werden...., und er wurde besser.. in jeder Hinsicht.... :-))


Sonntag 13. Juni 2010

Der Morgen begann sonnig und so sollte das Wetter auch den ganzen Tag bleiben. Den A-Parcour fand ich etwas interessanter als am Tag zuvor.  Kurz vor Ende der Begehung machte mich ein Aufmerksamer "Zuschauer" (Danke Ivo!!!) darauf aufmerksam, dass ich beim Abgehen einen Tunnel vergessen hatte!  Ich konnte es kaum glauben, aber auch am Sonntag hatte ich offensichtlich wieder ein Hindernis "übersehen", nur dass mich diesmal jemand freundlicherweise noch rechtzeitig darauf aufmerksam gemacht hat.  Ich sollte mich künftig vielleicht beim ersten Abgehen mehr auf die Zahlen konzentrieren, anstatt vor dem inneren Auge schon gleiche irgendwelche Sequenzen zu sehen....


Naja,  ich habe dann Bolton etwas ruhiger auf den Lauf vorbereitet als am Tag zuvor. Wir sind zweimal die Zufahrststraße rauf und runter gejoggt, dann noch ein paar Dehungsübungen (für Hund und Mensch) und anschließend haben ich dann beim Warten auf den Start versucht, dass Bolton möglichst nichts von den vor uns laufenden Hunden mitbekommt, damit er nicht schon vor dem Start zu triebig wird...

Der Start klappte dann auch recht gut und ich hatte gleich den Eindruck, dass Bolton etwas mehr bei der Sache war als am Tag zuvor. Nach einigen Hindernissen kam als erste "Herausforderung" zunächst die A-Wand. Als Bolton sicher die Kontaktzone des Abgangs berührte, habe ich schnell aufgelöst (ok, er stand noch nicht in 2on2off, aber mir war halt die Fehlerfreiheit wichtiger) und bin weiter zum nächsten Sprung.  Danach war ein Wechsel nötig, um in den im rechten Winkel abgehenden Slalom zu gelangen. Der Eingang wurde durch den Wechsel zwar etwas hakelig und unrund, aber Bolton traf richtig.  Im Slalom hielt ich fast die Luft an und mir fiel ein kleiner Stein vom Herzen, als Bolton (immer noch fehlerfrei) aus dem Slalom heaus kam.  Nach einer Schleife über 3 Sprünge und durch den (zuerst übersehenen) Tunnel gings dann auf den Steg....   Auch hier habe ich mich beim Abgang etwas "zurück gehalten" um dann, als Bolton sicher in der Zone war, schnell aufzulösen..  Der Rest des Parcours lief dann ohne Probleme und als Bolton dann (immer noch ohne Fehler) über die Zielhürde sprang, fielen mit eine ganze LKW-Ladung Steine vom Herzen. Endlich hatten wir es wieder geschafft, fehlerfrei durch den Parcour zu kommen!!!

Wieder am Zelt angekommen, hat Bolton auch gleich eine dicke Belohnung bekommen (sein Frühstück ;-)) Ich freute mich riesig über mein 2. V0  und konnte es anmschließend kaum erwarten, dass alle Starter ihren Lauf absolviert hatten. Als ich dann auch noch beim Aushang der Ergebnisliste Boltons Namen als oberstes erblickte, konnte ich unser Glück kaum fassen und musste erst mal ein kleines Freudentränchen verdrücken.  Wir hatten es wirklich geschafft, unser erster Platz 1 in der A1 und damit nach Twisteden und zweites "V0 platziert". Nebenbei waren wir über 6 Sekunden schneller als der Zweite, ich konnte es kaum glauben... :-)




Die anschließenden Spiele waren nach diesem tollen A-Lauf für mich nicht mehr ganz so "spannend", haben aber trotzdem wieder sehr viel Spaß gemacht.   Los ging es wieder mit einem Manschaftsspiel (neu zusammen gelost). Die drei Teams mussten sich einen Parcour untereinander aufteilen, wobei jeder indestens 2 Hindernissse laufen musste. Bei einem Fehler musste gewechselt werden und ein anderer aus der Manschaft musste mit seinem Hund den Fehler korrigieren und dann weiter laufen.  Da nur bei wenigen Manschaften die Teams in den vorher überlegten Abschnitten fehlerfrei blieben, musst während des Laufs unter den Anfeuerungsrufen der Zuschauer viel improvisiert werden.

Danach folgte noch ein "Einzelspiel" wo jeder für sich noch einmal sein Können unter Beweis stellen musste. Das Spiel war eine Art Jumping, bei dem 3 in der Mitte nebeneinander liegende Tunnel eine zentrale Rolle spielten. Je nach dem, welchen Tunneleingang der Hund traf, musste man verschiedene, unterschiedlich lange Parcours laufen. Nach dem schwierigsten Tunneleingang, dem mittleren, folgte der kürzeste (und auch schnellste) Parcour.  Der Eingang des rechten Tunnels war dann Anfang für einen etwas längeren Parcourweg und wer durch den linken Tunnel lief, musste einen noch längeren Weg in Kauf nehmen...

Hier war nun Taktik und Risikobereitschaft angesagt. Visierte man den risikoreichsten mitteleren Tunnel an und liefe der Hund dann doch in den linken oder rechten Tunnel, so war man selber auf der falschen Lauflinier unterwegs und musst dann erst zum Ende des anderen (nicht geplanten) Tunnels, um von dort aus den Lauf fort zu setzen. Einige Teilnehme haben dann gleich auf den rechten Tunnel gezielt, um dann sauber und mit vollem Tempo den etwas weiteren Weg zu laufen und so trotzdem noch eine gute Zeit zu erzielen.

So hätte ich das mit Bolton besser auch gemacht, doch ich war der Meinung (oder der Hoffnung), dass wir den mittleren Tunnel treffen würden. Bolton entschied sich aber für den rechten Tunnel und erwischte mich damit auf dem falschen Bein.  Bis ich dann am Ende des rechten Tunnels war, war Bolton schon heraus und damit vor mir. Mein Versuch, die folgenden Hindernisse von hinten zu führen, misslangen, was uns dann eine Verweigerung plus eine langsame Zeit und damit  einen Platz im hinteren Bereich des Teilmehmerfeldes bescherte...

Aber das war mir eigentlich egal, hatte ich doch meine Erfolgserlebnis schon beim A-Lauf gehabt. Mit diesem guten Gefühl habe ich dann die Heimreise angetreten und der Pokal für unseren ersten "Platz 1" hat einem Ehrenplatz im Regal bekommen..



LG Peter

Dienstag, 8. Juni 2010

Agility Seminar mit Daniel Schröder am 29./ 30. Mai 2010

Die letzte Woche war bei mir etwas hektisch, daher erst heute mein Bericht zum Agi-Seminar mit Daniel Schröder, das ich mit Bolton am letzten Mai-Wochende belegt hatte.






Das Seminar fand am 29. und 30. Mai in Iserlohn bei CBF-Dogs (www.cbf-dog.de) in einer Halle statt. Es handelt sich dabei um eine ehemalige Industriehalle, die mit einem sehr gut zu laufenden Gummiboden ausgestattet ist und flächenmäßig für Seminare usw. toll geeignet ist. Im vorderen Teil ist ein Aufenthaltebereich mit Sitzgelegenheiten und Tischen abgetrennt, an dem wir an diesem Wochenende von Claudia von CBF-Dogs auch bestens verpflegt wurden. Überhaupt war die Organisation hervorragend und der Vorteil der Halle kam spätetens am 2. Tag zum tragen, an dem es den ganzen Tag über heftige Regenschauer gab...




Nach einem gemeinsamen Frühstück begann Daniel pünktlich um 9 Uhr mit seinem Seminar. Ich kannte Daniel schon von einem ähnlichen Seminar Ende 2008 in Siegen und vom letztjährigen Agi-Workshop in Bielefeld und freute mich schon auf seine lustige, stets positive Art.

Der Samstag hatte primär das Suchen (und Finden ;)) der Ideallinien für Hund und Hundführer (die nicht immer gleich sein müssen ;)) sowie die verschiedenen Wechseltechniken zum Thema. Dazu hatte Daniel einen Parcour gestellt, der verschiedene Seqzenzen bis hin zur "belgischen Treppe" zuließ.  Der Vormittag stand dann ganz im Zeichen der "Ideallinie" für den Hund. Daniel erklärte, dass er bei der Begehung des Parcours immer zuerst den otpimalen Laufweg des Hundes sucht bzw. fest legt und sich dann dazu überlegt, wie er selber laufen möchte und an welchen Stellen welcher Wechsel sinnvoll sind. Dies durften wir dann in der Praxis gruppenweise ausprobieren und üben. Am interessantesten fand ich die Erfahrung, dass es u.U. schneller ist, selber einen etwas weiteren Weg zu laufen (z.B. eine Hürde zu hinterlaufen), wenn der Hund dafür auf einer besseren, schnelleren Linie geführt werden kann. Voraussetzung ist natürlich, dass man einen entsprechenden "Vorsprung" vor seinem Hund hat (was bei schnelleren Hunden ja nicht immer einfach ist ... ;)).. 
Nachmittags haben wir dann, u.a. an der "belgischen Treppe", das Stellen des Hundes vor Sprüngen geübt.  Dies fiel mir selber etwas leichter, da ich diese Technik schon auf verschiedenen anderen Seminaren gelernt hatte.

Sonntags waren dann am Vormittag waren die Kontaktzonen an der Reihe. Dazu hatte Daniel wieder einen kleinen Übungsparcour gestellt, der schnell die Stärken und vor allem die Schwächen der verschiedenen Teams aufzeigte. Da doch die meisten so ihre Probleme mit den Zonen hatten, erklärte Daniel kurz, wie man sinnvollerweise mittels Target und Clicker die Zonen (2on2off) aufbauen kann. Diese Methode hatte ich letzte Jahr in Bielefeld von Andrea Deeg schon gehört und danach versuche ich auch bei Bolton (schon seit dem Winter), die Kontaktzonen neu aufzubauen.
Nach diesen eher trockenen und "wenig dynamischen" Übungen zu den Kontaktzonen hat Daniel dann am Nachmittag einen "Rennparcour" mit 5 (!) nebeneinander liegenden Tunneln aufgebaut. Da war dann wirklich Rennen angesagt, verbunden aber mit interessanten Führtechniken. Gleichzeitig konnten wir auch das eine oder andere am Samstag gelernte anwenden und somit vertiefen (Stichwort Ideallinie).

Hier ein Video von Daniel, in dem er uns zeigt, wie man den "Rennparcour" richtig läuft...



Bei allen Übungen hat sich Daniel sehr viel Zeit genommen und auch einigen unerfahreneren Teilnehmenr mit viel Geduld einige Basics erklärt und gezeigt.  So ist letztendlich jeder auf seine Kosten gekommen und konnte seinem eigenen Niveau entsprechend neue Ideen und Erkenntnisse mit nach Hause nehmen.  Alles in allem war es ein sehr interessantes Seminar bei Daniel, für mich sicher nicht das letzte bei ihm...