Donnerstag, 31. März 2011

26./27.03.2011, Agi Turnier bei der HSG Ratingen

Vergangenes Wochenende war mal wieder Ratingen angesagt. Bei den Turnieren letztes Jahr hat es mir dort immer gut gefallen und mit einem positiven Gefühl läuft es sich ja bekanntlich auch im Parcour besser. Also hatte ich möglichst pünktlich gemeldet und freute ich dann auch über eine Zusage für beide Tage... :-)

Doch was sollte  / konnte ich bei dem Turnier dieses Jahr erwarten?  Es war unser zweiter Versuch in der A3 und seid unserem letzten Turnier Anfang Februar in der Halle in Rheydt hatte es einige motivierende aber auch einige etwas frustrierende Trainings gegeben. Bei den beiden letzten Trainings ist es aber sehr gut gelaufen, so dass ich eigentlich recht zuversichtlich nach Ratingen gefahren bin...


Samstag, 26. März 2011
Als Richter fungierte an diesem Tag Hans Günter Hertrich. Seine Parcours waren recht interessant und teilweise für meinen Geschmack für Large-Hunde recht eng. Trotzdem ließen sie sich rund führen, waren allerdings durch die Enge und einige kräftige Verleitungen (besonders bei der A3) sehr selektiv.   Vor allem eine Tunneleingang direkt neben dem Stegaufgang war für viele Hunde doch sehr verleitend, so dass zum Schluss von 23 Hunden nur 6 Hunde ohne DIS durch kamen und davon nur 2 Hunde fehlerfrei blieben...

A-Lauf
Bei der Begehung sprang mir natürlich gleich die o.g. Tunnelverleitung ins Auge und ich überlegte mir verschiedene Varianten, wie ich Bolton an dem Tunneleingang vorbei auf den Steg "geleiten" könnte.  Da ich aber auch für die davor liegenden Sprungsequenz irgendwie keine "runde" Lösung fand, war ich mir auch beim Stegaufgang nicht sicher.. . "Menschlich" denkend entschied ich mich dann dafür, links am Steg vorbei zu laufen und dabei am Aufgang  zu versuchen, den Tunneleingang mit der Hand abzublocken.  Den restlichen Parcour empfand ich dann für unseren Leistungsstand als durchaus machbar...

Das Turnier begann mit der A3 Large und ich durfte  mich als 6. Starter versuchen.  Die 5 Hunde vor uns liefen alle DIS, die meisten an der Tunnelverleitung am Steg. So gewarnt ging ich zum Start. Als wir nach Sprung 4 auf den Steg zu liefen, konzentrierte mich voll darauf, mit dem Arm den Tunneleingang zu blockieren.....  Und was macht Bolton ????  Er läuft zielstrebig ohne zu zucken unter meinem Arm durch in den Tunnel! !!  :-(    =>  DIS schon am 5. Hindernis...  :-((

Der Rest lief dann, abgesehen von eine sehr langsamen Stegzone, recht gut und flüssig.  Alle Wechsel, die ich mir überlegt hatte, funktionierten  und wir schafften die verbleibenden Hindernisse dann fehlerlos.

Hier das Video zum A-Lauf:



Bei der Betrachtung des Videos fiel mir dann auch gleich mein Hauptfehler am Stegaufgang auf: ich hatte als Mensch und nicht als Hund gedacht..  Aus Boltons Sichtwinkel habe ich nämlich genau auf den Tunnel gezeigt und ihn, unterstützt durch meinen Laufweg leicht nach links, geradezu perfekt hinein schickt. wäre ich rechts am Steg vorbei gelaufen und mich vielleicht  nach der letzten Hürde etwas abgesetzt, wäre Bolton mir vermutlich auf den Steg gefolgt, ohne auch nur den Tunnel  zu beachten..   Schade, da hat eigentlich nicht viel gefehlt. Dieses DIS ärgerte mich im Nachhinein noch mehr, denn letztendlich blieben ja nur 2 Hunde fehlerfrei und wir wärem ohne dieses DIS mindestens auf dem 3. Platz gelandet...


Jumping
Nun lagen meine Hoffnungen (mal wieder) auf dem Jumping, wo ich in der Vergangenheit ja meist mehr Glück gehabt habe. Mit dem 1. Platz im Jumping bei unserem letzten Turnier im Hinterkopf wollte ich auch in Ratingen versuchen, möglichst schnell um den Parcour zu kommen und rechnete insgeheim für mich wieder mit einem Platz unter den ersten 5 Hunden. Den Jumping Parcour empfand ich bei der Begehung zwar nicht so prickelnd, aber ich mit etwas Glück hielt ich einen fehlerfreien Lauf für möglich...

Doch schon am 4. Hindernis holte mich die Wirklichkeit wieder ein und zurück aus meinen doch wohl zu hoch angesetzten Erwartungen. Diesen Sprung lief ich zu weit links und aus einem flaschen Winkel an, aus dem Bolton dann nicht das geplante "Vor Weg" machte und verweigerte..  Damit bekam dann auch meine eigene Motivation einen ersten Dämpfer, die dann nochmals sank, als Bolton wenig später zu früh aus dem Slalom sprang, den er sonst immer sehr sicher arbeitet.   Und als Bolton dann ungefähr in der Mitte des Parcours vor einer Bürstenhürde nochmal verweigert, hatte war ich schlagartig so frustriert, dass ich "aufgab" und den Lauf abbrach.   Im Nachhinein ärgert mich diese Reaktion zwar, aber ich war in diesem Moment so gefrustet, dass ich mich nicht mehr konzentrieren konnte. Schade, denn ein Lauf mit 2 Vw und 1 Pf wäre hätte doch etwas besser in der LK ausgesehen als ein DIS...

Hier das Jumping im Video, auch wenn es allenfalls zeigt, wie man es nicht machen sollte... ;-)





Sonntag 27.März 2011
Nach dem etwas frustrierenden Samstag hatte ich mir für diesen Tag vorgenommen, lockerer zu laufen und mich nicht selber so sehr unter Druck zu setzen. Zum positiven Gefühl trug auch bei, dass sonntags Kirsten Brox als Richterin angekündigt war, deren Parcours mir schon genau ein Jahr zuvor in Ratingen sehr gut gefallen hatte.

A-Lauf
Auch in diesem Jahr gefiel mir der Parcour von Kirsten wieder ausgeprochen gut. Als etwas knifflig empfand ich bei der Begehung die Tunnelverleitung nach dem 2. Sprung. Diese war im Realen übrigens deutlich enger als auf dem Parcourplan, aber ich war mir ziemlich sicher, dass ich Bolton mit leichtem Stellen und Rückwärtslaufen daran vorbei bekommen würde.  Im weiteren Verlauf gabe es noch zwei Sprünge, an denen das "außen" einsetzen wollte, das ich mit Bolton in letzter Zeit bei unserm Gartentraining zu Hause geübt hatte.  Außerdem hatte ich mir auch vorgenommen, Bolton an den Kontaktzonen mehr zu helfen und zu motivieren...

Hier der Parcour von Kirsten:



Alles in allem empfand ich den Parcour etwas einfacher als am Tag zuvor und freute mich dann auch auf den Start.    Der Start gelang gut und auch die Tunnelverleitung war wie geplant kein Thema für Bolton.  Leider dreht sich dann Bolton beim kurz danach folgenden kurzen "U"-Tunnel im Eingang wieder um und sprang wieder heraus!  Damit hatten wir wieder mal schon zum Beginn der Laufs eine Verweigerung und meiner Hoffnungen  auf meinen ersten fehlerfreien A-Lauf in der A3 dahin.  Trotzdem bemühte ich mich, konzentriert und motiviert weiter zu laufen, was mir m.E. auch recht gut gelang.  Auch die Kontaktzonen klappten diesmal für unsere Verhältnisse sehr gut.... bis auf die A-Wand... :(.  Am Abgang lief Bolton zwar recht zügig bis nach unten, sprang dann aber mit einem kleinern Hüpfer gleich komplett mit allen Vieren ins Gras...  Mit der Verweigerung im Hinterkopf zögerte ich dann  nicht, Bolton sofort zurück zu setzen und ihn die Zone nochmal arbeiten zu lassen.  Kirsten disqualifizierte uns natürlich gleich und war etwas überrascht von meiner Reaktion, weil sie in diesem Moment wohl nicht mehr an die Verweigerung gedacht hatte.  Der Rest lief dann wieder super und auch das letzte "außen" vor dem Zielsprung klappte prima.   Insgesamt war ich mit dem Lauf zufrieden und auch mit dem DIS hat er mir Spaß gemacht.

Hier der Lauf im Video


Die Verweigerung am Tunnel hat mich dann nachher doch etwas geärgert, hätte ich mich nicht so schnell zur Seite bewegt, wäre Bolton wahrscheinlich durchgelaufen...


Jumping
Nachmittags gabs dann natürlich noch das Jumping.  Auch diesmal gefiel mir der Parcour sehr gut und "machbar".

Hier der Parcourplan:


Die einzigen Stellen, an denen ich bei der Begehung etwas länger überlegen musste, waren wieder die Tunnel. Beim ersten langgestreckten gabe es zwei Lauflinien, entweder den Hund möglichst aus Distanz zum btzw. in den Eingang schicken und ihn am Tunneleingang "abholen" oder eben mit dem Hund zum Tunnel laufen, ihn reichschicken und hinter ihn wechseln und dann auch den folgenden Sprung von der anderen Seite führen...   Ich entschied mich für die erste Variante, da wie ähnliches bei einem der letzten Hallentrainings geübt hatten und ich mir ziemlich sicher war, dass sich Bolton zum Eingang schicken ließ. Im weiteren Verlauf folgte dann noch ein kurzer, gewinkelter Tunnel, bei dem ich den etwas längeren Weg außen herum laufen wollte, da ich bei dem kürzeren inneren Weg nach dem Tunnel einen zusätzlichen Wechsel hätte machen müssen und mir wegen der Kürze des Tunnels die Gefahr einer Kollosion mit Bolton zu groß war...

Soweit mein Plan bei der Begehung.  Um es kurz zu machen: der Plan funktioniert recht gut, nur am Sprung nach dem langestreckten Tunnel habe ich Bolton in einem zu flachen Winkel heran geführt und/oder zu wenig Hilfen gegeben. Bolton lief vorbei, somit hatten wir dann die nächste Verweigerung an diesem Wochenende.  Da es bei diesem Fehler blieb und wir diesmal auch kein DIS kassierten, landeten wir mit diesem Lauf auf Platz 16 von 25 Hunden...

Hier das Video dazu:


Rückblickend war ich mit meinen Läufen eigentlich grundsätzlich zufrieden. Es hat nicht viel gefehlt zu unserem 1. fehlerfreien Lauf in der A3.  Die Fehler, die wir gemacht haben, wären mit etwas weniger Hektik und innerem Druck meinerseits sicher vermeidbar gewesen. Leider fällt es mir im Eifer des "Gefechts" immer sehr schwer, mehr auf Sicherheit und mit dem Ziel "Nullfehler" zu laufen, aber daran muss und möchte ich arbeiten. Ich habe mir vorgenommen, bei den nächsten Läufen weniger auf eine möglichst schnelle Zeit  sondern mehr auf möglichst wenig Fehler zu achten.  Mal schauen, ob mir das gelingt... ;-)