Montag, 18. April 2011

3. "Ü50" - Turnier in Twisteden, 16.04.2011



Am Samstag den 16. April hatte ich für das 3. "Ü50"-Agi- Turnier bei der SV OG Twisteden genannt. Dieses Turnier hatte ich noch vom letzten Jahr in guter Erinnerung, hatte ich dort doch letztes Jahr unsere 1. Quali für die A2 geholt. Dieses Jahr konnte ich sogar etwas länger ausschlafen, da die Starter der A3, zu denen ich inzwischen ja gehöre, erst am Nachmittag an der Reihe waren. Ab 13:30 Uhr sollte es mit den Senioren losgehen, danach dann die A3...

So bin ich dann erst gegen 09:30 Uhr von Hause losgefahren und nach 165 gemütlichen Kilometern gegen 11:15 in Twisteden angekommen. Etwas später trafen auch die HSG-Vereinskollegen Gabi und Günter ein, die ebenfalls in Twisteden gemeldet hatten. Gabi läuft mit ihrer Cockerhündin Maja in der Midi- Klasse und Günter mit seinem Tervueren-Rüden Eragon bei den Large-Hunden.

Leider hatte die A1er und A2er Hunde offensichtlich ihren Zeitplan etwas überzogen, denn es ging erst gegen 14:45 nach der Siegerehrung der A1er und A2er mit den Senioren los. Danach waren dann endlich die A3er an der Reihe, zuerst die Large-, dann die Midi- und zum Schluss die Mini-Hunde.

Der A3 Parcour war eigentlich sehr einfach zu laufen und beinhaltete recht wenige, technische Anforderungen oder Verleitungen. Einzig die zwei Sprünge nach der Wippe mit folgenden 180Grad Kehre in Richtung Slalom sowie der Linksbogen hinter der A-Wand bereitete mit ein paar Gedanken, erschien mir aber doch recht sicher laufbar.

Wegen des einfachen Pacours brauchte ich wohl nicht auf die Fehler der anderen zu hoffen, sondern ich musste/wollte voll auf Tempo laufen, um überhaupt eine (theoretische) Chance auf eine vordere Platzierung zu haben. Ich habe dann auch gleich nach dem Start ordentlich Druck gemacht und versucht, Bolton möglichst viel zu motivieren. Am Stegabgang habe ich ihn dann mit der Hand nach unten bis in die Kontaktzone gezogen und bin dann gleich weiter gespurtet, ohne wie bei den letzten Turniere ewig lange auf Bolton's 2on2off "Sucherei" zu warten... Dann ging es zügig über die Wippe, aber vor der folgenden Kehre in Richtung Slalom habe ich es dann leider versäumt, das Tempo wieder raus zu nehmen....   Dadurch habe ich Bolton dann am folgenden Sprung vorbei gedrückt, was uns logischerweise eine Verweigerung einbrachte... :(... Mist, das war mal wieder nix mit unserem erhofften 0-Fehler-Lauf...   Nach der A-Wand wollte ich dann hinter Bolton wechseln und ihn dann in den Tunnel schicken.. Dabei unterlief mir dann noch ein typischer "Anfängerfehler", denn ich habe Bolton genau über dem Sprung angesprochen, wodurch dann auch noch die Stange fiel... :(.  Somit hatten wir am Ziel 1 Verweigerung und 1 Parcourfehler, was dann trotz recht guter Zeit nur zu Platz 16 von 25 Hunden reichte...

Hier Dank Heinz unser Lauf im Video:
 


Günter erledigte diese Aufgabe besser, lief in seiner gewohnt ruhigen Art ohne großes Risiko einen sauberen 0-Fehler- Lauf und landete damit auf Platz 5. Beim Vergleich der Zeiten ärgerte ich mich dann doch ein bisschen, waren wir doch selbst mit unseren Fehlern noch 1 Sekunde schneller gewesen. Ohne die knapp 3 Sekunden Zeitverlust durch die Verweigerung wären wir auf Platz 2 gelandet...

Wie schon bei so vielen Turnieren hoffte ich nun auf das Jumping.  Der Parcour war wieder sehr einfach und bot obendrein auch kaum Möglichkeiten, irgendwo durch einen kürzeren, engeren Laufweg oder eine schnellere Linie Zeit gut zu machen. Einzig bei der Sprungkombination zum Schluss des Parcours wollte ich Bolton seitlich ohne zusätzlichen Wechsel (den die anderen bei der Begehung vielfach zu planen schienen) über zwei wellenartige Sprünge ziehen, um damit vielleicht die schnellere Linie laufen zu können...

Da ich aber quasi "nichts mehr zu verlieren hatte" wollte ich auch beim Jumping nochmal voll "angreifen" und auf Tempo laufen. Dies hätte dann auch fast funktioniert..., aber eben nur "fast"... :-(.  Denn im letzten Drittel des Parcours, wo nach dem Weitsprung eine Hürde und dann die o.g. nach links verlaufende "Welle" kam, habe ich mich einen Moment lang nicht auf  Bolton konzentriert und schon an meine Lauflinie in der Welle gedacht.... und schwupp, war Bolton an der Hürde nach dem Weitsprung außen vorbei gelaufen... :( :(..  Wieder eine Verweigerung, so was blödes...  Damit landeten wir dann wieder auf Platz 16...  Ohne den durch Boltons großen Bogen hervorgerufenen Zeitverlust von knapp 5 Sekunden wär`s Platz 2 oder 3 gewesen...

Hier das Video dazu:

Bei der Fehleranalyse fiel mir auf, dass ich bei der Begehung wohl zu wenig auf die Lauflinie von Bolton zwischen dem Weitsprung und dem folgenden Sprung geachtet hatte. Da er etwas schräg nach außen über den Weitsprung sprang, führte die anschließende Lauflinie, noch unterstützt durch meinen zu großen Druck und der fehlenden Hilfe, direkt an der folgenden Hürde vorbei. Hätte ich ihn kurz vorher angesprochen oder etwas weniger Druck und Hektik gemacht, hätte es vermutlich gepasst...

Günter machte seine "Arbeit" wieder mal besser und landeten nach einem sauberen, runden und vor allem fehlerfreien Lauf auf Platz 3.  Auch Gabi war recht erfolgreich und schaffte mit Maja bei den Midis ebenfalls einen fehlerfreien A-Lauf und landete damit unter einer sehr schnellen Konkurrenz auf Platz 8. Im Jumping fand dann Maja leider einen Tunnel, der eigentlich gar nicht an der Reihe war, zu "anziehend", was die Richterin dann mit einem DIS quitierte....

Trotz der Fehler war ich mit unseren Läufen doch recht zufrieden. Sie hatten gezeigt, dass Bolton durchaus flott unterwegs ist und wir auch bei schnellen Parcours auf den vorderen Plätzen landen können, wenn ich mich selber noch ein bisschen mehr konzentriere und weniger nervös und hektisch bin. Dies gibt Zuversicht für die nächsten Turniere.

Damit ging dann unser 2. Ü50 Turnier zu Ende. Auch wenn der Zeitplan etwas aus den Fugen geriet und die Siegerehrung erst gegen 19 Uhr statt fand, war es wieder eine sehr schöne Veranstaltung mit  eine sehr schönen, lockeren Stimmung  unter den Teilnehmern tollen Wetter.   Nächstes Jahr werde ich auf jeden Fall wieder dabei sein... :-)

Freitag, 15. April 2011

Agility Seminar bei Philipp Müller-Schnick, 9./10.04.2011




"Lauf, lauf lauf !!!..... mehr Motivation !! .... nicht so trödeln...!"    diese Worte motivierenden Wort von Philipp werde ich nicht so schnell vergessen... ;-) .....

Am letzten Wochenende war ich nämlich auf einem Agility-Seminar bei Philipp Müller Schnick. Ich kannte Philipp schon vom internationalen Agi-Workshop in Bielefeld 2009 und wollte seitdem noch mal ein Seminar bei ihm belegen.  Sein runder und gleichmäßiger Führstil gefällt mir persönlich sehr gut und ich schaue mir neben den DVD`s von den anderen Bielefelder Workshops auch immer wieder gerne Video-Clips von seinen Turnierläufen an, um hier und da ein paar "Tricks" und seine Führtechnik zu lernen. Als ich im Winter dann von einem Seminartermin bei Sandra von Hundeschule "Attentive-Dog" in Wiesbaden erfuhr, hatte ich mich kurzentschlossen angeneldet. Die Hundeschule liegt am Stadtrand in der Nähe einer Autobahn und einer Bahnlinie, so dass es ab und zu etwas lauter war, aber nicht so störend, dass es das Seminar behindert hätte. 




Philipp hatte die Teilnehmer in 4 Gruppen mit jeweils 4-5 Hunden, orientiert an Leistungsstand und Hundegröße, eingeteilt. Jede Gruppe war entweder 2x vormittags oder 2x nachmittags an der Reihe, so dass man sich während der anderen Tageshälfte entspannen oder mit dem Hund Spaziergänge machen konnte. Letzteres ist im Umfeld der Hundeschule durchaus reizvoll, da man nach wenigen Minuten Gehzeit in weitläufige Felder und Weinberge gelangt. Ich war mit Bolton in die Gruppe 3 eingeteilt, die im Wechsel mit Gruppe 4 jeweils 2x am Nachmittag ihr Laufvermögen beweisen durfte.

Der Samstag hatte schwerpunktmäßig Führtechniken und kurze Laufwege zum Thema. Dazu hatte Philipp kurze Sequenzen mit bis zu 6 Hindernissen vorbereitet.   Nach einer relativ einfachen Sequenz zum Warmlaufen gings dann gleich ans "Eingemachte". Philipp hatte mehre Sprünge auf gerade Linie hintereinander gestellt, wobei der 2. Spung um 90 Grad gedreht, d.h. längst ausgerichtet war. 

Aufgabe war es nun, den Hund schräg über diese "Längshürde" auf die folgende "Querhürde" zu zu führen und diese dann von hinten zu nehmen, und das ganze dann 2 x hinterneinander.  Wir sollten den Hund dann in zwei verschiedenen Varianten über die Querhürde führen:  einmal sollten wir den Hund mit einem "Außen" von hinten über die Hürde springen lassen (selber noch vor der Hürde laufend) und uns dann an der Hürde vorbei nach vorne absetzen, sobald der Hund den Sprung angezogen hat.  Beim zweiten Mal sollten wir die Hürde mit dem Hund an der "Außenhand" hinterlaufen und ihn uns dann über die Hürde in den Rücken springen lassen (also quasi ein "Remo"). Sobald der Hund den Sprung in den Rücken dann angezogen hat, sollten wir uns geradeaus nach vorne an dem Längssprung vorbei absetzen, den Hund dann hinter dieser Hürde mit einem Franzosen annehmen... und dann zu nächsten Querhürde führen....  Das ganze sollte natürlich in einer möglichst gleichmäßigen, runden Laufweise ausgeführt werden....

Zur besseren Veranschaulichung habe ich mal versucht, das Ganze zeichnerisch darzustellen:



Bei beiden Varianten zeigte sich dann auch schnell eines unserer Probleme: Bolton springt nämlich mir nämlich nur sehr unwillig entgegen bzw. entgegen meiner Laufrichtung. Schwenke ich dann noch meinen Führarm zu hektisch und schnell zurück (was Philipp direkt erkannt hatte), so spirngt Bolton gar nicht mehr und verweigert...  Bisher habe ich mir dann meist beholfen, in dem ich mich etwas mitgedreht habe, also etwas einen Belgier angetäuscht habe, aber das stört natürlich sehr den Laufrythmus und führt zu großer Unruhe in den Bewegungen. Philipp verlangte daher,  bei den beiden Varianten  ohne Drehungen immer vorwärts zu laufen...

Das war dann die erste  große Hausaufgabe, die ich von Wiesbaden mitgebracht habe, nämlich mit Bolton zu trainieren, dass er auch an mit vorbeit nach hinten bzw. um mich herum springt, ohne dass ich ihm mit eine leichten Drehung helfe...

Es folgten dann an dem Nachmittag noch einige weitere Übungen und Sequenzen, die verschiedene Wechseltechniken zum Schwerpunkt hatte, insbesonder langgezogene Belgier und Franzosen.  So ging der erste Tag viel zu schnell vorbei und ich freute mich schon auf den 2. Seminartag...

Am Sonntag gab uns Philipp dann längere Sequenzen und kleine Parcours vor. Auch hier lagen die Schwerpunkte wieder bei der Optimierung der verschiedenen Führtechniken und der Laufgeschwindigkeit. So ging es u.a. um das Abholen des Hundes an Tunnelausgängen, Absetzen vom Hund, Variieren der Laufgeschwindigkeit und auch in bestimmten Situationen das Führen hinter dem Hund (z.B. das "Vor-Weg").  Beim "Vorweg" machte ich dann zeitweise einen meiner  typischen Fehler, nämlich zu weit vor dem  Hund zu laufen und dann auf einmal vor der Hürde zu stehen, über die er eigentlich "vor" springen sollte.  Und wenn ich dann mich dann auch noch zu früh zur Seite bewege (nämlich bevor der Hund abgesprungen ist), dann springt Bolton eben nicht und verweigert..   Das war also eine weiter "Hausaufgabe"...

Hier mal zwei der gestellten Trainingsparcours:


Wie zu sehen standen darin auch die üblichen Geräte mit den (zumindest von mir) "gefürchteten" Kontaktzonen. Daran laboriere ich mit Bolton ja schon 1,5 Jahre herum, ohne dass seine Zonen wirklich viel besser geworden wären. Das mit dem Neuaufbau der Zonen (2on2off) eingeführt Target beachtet Bolton irgendwie nicht oder zumindest zieht es bei ihm nicht, d.h. es ist für ihn irgendwie keine Motivation, schneller die Geräteabgänge herunter zu laufen.  Dementsprechend langsam (mehr oder weniger) läuft Bolton dann die Abgänge herunter bis er sich dann, oft nach gewissen Denkpausen und unter Missachtung des Targets, in die 2on2off-Position begibt (meistens).

Philipp hat unser Probleme natürlich auch gleich gesehen und mir dann auch einige Hinweise gegeben und Möglichkeiten aufgezeigt, wie ich diese vielleicht lösen kann. Interessant in diesem Zusammenhang war, dass Philipp (entgegen einigen anderen Meinungen) die Auffassung vertrat, dass es durchaus Hunde gibt, die sich nicht so stark über das Target motivieren lassen und bei denen dieses dann auch nicht so effektiv beim Kontaktzonenaufbaue eingesetzt werden kann...

Da Bolton aber sehr stark auf Spieli bzw. Bällchen reagiert, hat Philipp empfohlen, Bolton damit möglichst stark zu motivieren (also möglichst viel Trieb auf zu bauen) und dann Bolton mit dem Bällchen möglichst schnell die Zonen herunter zu ziehen. Das war zunächst für uns eigentlich nichts besonderes, denn so versuche ich das schon den ganzen Winter, das Neue war aber, dass Philipp mich anwies, Bolton nicht in der 2on2off Position anzuhalten, sondern ihn mit dem Spieli unten über die Zone hinweg zu ziehen und dann nach vorne zu bestätigen. 

Dies soll ich jetzt erst mal ca. 3-4 Wochen so machen, bis Bolton gelernt und sich angewöhnt hat, die Zonen wieder schneller und motiviert herunter zu laufen. Erst dann soll ich wieder zur 2on2off - Position übergehen. Philipp nimmt an, dass ich mit der derzeitigen Methode, d.h. dem Bestehen auf 2on2off, vielleicht etwas zuviel Druck auf Bolton aufbaue bzw. aufgebaut habe, so dass er dann unsicherer und langsamer wird und quasi "klemmt"... Durch das Durchziehen mit dem Spieli soll er erst mal wieder mehr Spaß und Lust am Runterlaufen der Zone bekommen und nicht schon oben daran denken, dass er unten anhalten muss...



Zum Schluss hat Philipp dann nochmal eine kleine, knifflige Sequenz aus 5 Sprüngen und einem   u-förmigen Tunnel gestellt, bei der der Tunnel und eine in der Mitte  zwischen den Ein/Ausgängen stehen Hürde mit verschiedenen Wechseln mehrfach zu laufen war.  Da so langsam die Konzentation nach ließ, war es gar nicht so einfach, sich die vielen "Kringel" zu merken. Philipp meinte dann auch dazu, dass das noch ein bisschen "Kopfkino" sei...



Damit ging dann ein wirklich sehr interessantes Seminar zu Ende, bei dem ich vieles gelernt und auch einige neue Ideen erhalten habe.  Jetzt liegt es an uns, diese zu Hause zu üben und zu trainieren.  Eins steht für mich auf jeden Fall fest: ich war sicher nicht das letzte Mal bei Philipp...  :-)