Dienstag, 18. Mai 2010

Motto Turnier des DVG HSV Neuss Reuschenberg am 15. Mai 2010

Letzten Samstag waren wir auf dem Motto Turnier des HSV Neuss Reuschenberg. Das diesjährige Turnier stand unter dem Motto "Wild Wild Neuss West", also alles im Stil des Wilden Westens. Der Neusser Verein hatte sich wirklich sehr viel Mühe gegeben und den Turnierplatz liebevoll "westernmäßig" dekoriert und hergerichtet. Das Vereinsheim wurde zum "Saloon", die Meldestelle zur "Postbank" und der mittagliche Grill zur "Feuerstelle". Als passende Verpflegung gabs dann mittags Hamburger, Cheesburger und Steak vom Grill, dazu Salat, Maiskolben oder Bratkartoffel. Das Cowboy oder Cowgirl Outfit bei den Helfern sowie Western- und Country-Musik aus den Lautsprechern rundenten das Bild ab und unterstützten die gute Stimmung.




Nun aber zu der sportlichen Aspekten dieser Veranstaltung. Erfreulicherweise begann das Turnier diesmal mit den A3ern, gefolgt von A1 und dann A2. So hatte ich mit Bolton noch etwas Zeit.  Der A1 Parcour war relativ schnell, aber bis auf einen spitzwinkligen Slalomeingang lauftechnisch recht einfach. Trotzdem steigerte sich meine Nervösität und Anspannung von Minute zu Minute, was auch nach diversen mentalen Parcourläufen nicht besser wurde...

Beim Start blieb Bolton dann sehr schön liegen, so dass das Abrufen über 2 Sprünge kein Problem war.  Vor dem Slalom fehlte leider mein vorbereitendes Kommando, so dass Bolton sich erst mal in die falsche Richtung drehte.  Der Salom selber lief dann sehr gut. Nach einer Hürde und einem Tunnel gings dann schräg auf die A-Wand und dann passierte dass, was mir schon einige schlaflose Nächte bereitet hatte:  am Abgang sprang Bolton ab, also (wieder mal) ein Kontaktzonenfehler.  Aus der Traum vom 0-Fehler-Lauf...  :( :(..   Damit es sich auch richtig lohnte, sprang Bolton dann auch noch vom Stegabgang runter, so dass wir letztendlich trotz schneller Zeit mit 2 Fehlern auf Platz 7 landeten. Ohne die Fehler hätten wir gewonnen...



In diesem Moment war ich ziemlich frustriert und ich habe mich ernsthaft gefragt, warum ich den ganzen Winter mit Bolton gecklickert und die Kontaktzonen neu augebaut habe (oder es zumindest versucht habe).  Offensichtlich hat er aber unsere Übungen noch nicht vom Übungsbrett auf  den "richtigen" Steg bzw. die A-Wand übertragen, da müssen wir also kurzfristig nochmal intensiv dran...



Nachdem ich dann meinen Frust mit einem Steak vom Grill bekämpft und einer Cola runter gespült hatte (lieber wäre mir ein Wisky gewesen ;)) wollte ich dann im Jumping (Open A1+A2) zeigen, dass wir auch ohne Fehler über die Runde kommen können. Nach der Begehung war ich mir dessen aber nicht mehr so sicher. Denn der Richter hatte an einer Stelle eine recht gemeine Verleitung gestellt, die vielen bei der Parcourbegehung Kopfzerbrechen bereitete. Es ging nämlich aus einem U-förmigen Tunnel über zwei Sprünge direkt auf einen Sacktunnel zu, der natürlich nicht (!) zu nehmen war, sondern dafür eine rechts daneben stehende Hürde.

Bei der Begehung sah man die unterscheidlichsten Lösgungsideen und Lauflinien. Die meisten versuchten sich mit einem "Belgier" vor dem Sacktunnel, um diesen dann zu blocken und den Hund seitlich über die Hürde zu schicken, viele planten aber offensichtlich auch, den Hund von hinten zur Seite und am Sacktunnel vorbei zu ziehen...

Diese Ideen waren mir aber alle irgendwie zu langsam, da der Hund dadurch vermutlich an Schwung und Tempo verlieren würde. Daher wollte ich vor dem Sacktunnel "französisch" wechseln. Allerdings war mir klar, dass dies nur bei perfektem Timing und entsprechendem Vorsprung meinersteits (vor dem Hund) funktionieren würde, aber wie heißt es so schön? Wer nichts riskiert, der gewinnt auch nichts..

Ja, und dann gings los...: Starthürde, Hürde, Mauer, Slalom.... alles problemlos, dann Bolton über die nächste Hürde in den Tunnel geschickt, sofort abgedreht und losgerannt an den beiden Hürden vorbei um dann den geplanten Franzosen einzuleiten.... Und was macht Bolton???? Er kommt aus dem Tunnel, läuft innen an der folgenden Hürde vorbei und springt dann gleich die nächste.. Also ein klassisches DIS !!! Mist denke ich, aber der Franzose hätte funktioniert... Also schicke ich ihn gleich noch mal in den Tunnel, halte neben den Hürden meinen Führarm deutlicher draußen und mache dann den Franzosen und es klappt, Juhu! Der Rest lief dann fehlerfrei und recht schnell.... Schade, wir wären sicher auf eine sehr gute Zeit gekommen.



Über das DIS habe ich mich eigentlich nicht geärgert, da mir das Risiko dieser Aktion vorher bewusst war... hätte ja auch schon beim ersten Mal funktionieren können... ;) . Zum Schluss wurde dann noch ein Spiel veranstaltet, bei dem Bolton zum krönenden Abschluss nochmal von der A-Wand absprang und wir somit (gemäß den Regeln dieses Spiels) gleich ausschieden...

Unter dem Strich war das Motto-Turnier in Neuss eine wirklich gelungene Veranstaltung. Auch wenn ich mit unseren Ergebnissen alles andere als zufrieden bin, so weiß ich jetzt wenigstens, an was ich mit Bolton noch arbeiten muss....

VG Peter

Dienstag, 11. Mai 2010

Agi Turnier bei der OG Aubachtal am 1. Mai 2010

Nach unserem Erfolgserlebnis beim Turnier in Twisteden haben wir uns dann schon richtig aus das nächste Turnier bei der SV OG Aubachtal gefreut. So sind wir dann mit neuem Selbstvertrauen am 1.Mai nach Neuwied Oberbieber gefahren, allerdings wissend, dass dort das Teilnehmerfeld schon etwas schneller unterwegs sein würde als in Twisteden (da vom Altersdurchschnitt jünger). Die Wettervorhersage war zwar nicht all zu gut, aber es blieb den ganzen Tag annähernd trocken.

Auch bei den Aubachtalern ging der Wettbewerb mit der Klasse A1 standard los. Unglücklicherweise hatte man uns auch noch die Startnummer 5 zugeteilt, so dass mir nach der Parcourbegehung recht wenig Zeit blieb,  Bolton und mich aufzuwärmen. Dabei war gerade das Aufwärmen bei mir besonders wichtig, da ich immer noch die Zerrung von Twisteden im linken Gesäßmuskel spürte und ich eigentlich etwas unsicher war, ob ich damit überhaupt starten sollte.  Ich hatte mir auf  jeden Fall fest vorgenommen, möglichst ruhig zu laufen und Bolton möglichst vor zu schicken um mir dann selber wieder etwas Vorsprung vor ihm herausarbeiten zu können...

Der A-Parcour war sehr flüssig und auch schnell gestellt. Etwas kniffelig erschien mir bei der Begehung der Slalomeingang, der rechts vom davorliegenden Weitsprung lag und in genau entgegen gesetzte Richtung führte. Der Rest war m.E. aber machbar und ich hielt es für durchaus möglich, diesen Parcour mit Bolton fehlerfrei zu schaffen.

Beim Start blieb Bolton dann wieder mal nicht so liegen, wie er sollte und wie ich im Winter geübt hatte. Aber mit einigen energischen "Sitz" und "Bleib"-Kommandos wartete er dann doch vor der Starthürde...  Der Lauf lief dann auch so, wie ich mir das so bei der Begehung überlegt hatte. In meinem Bemühen, möglichst vor Bolton zu bleiben, bin ich ihm dann aber wohl vor dem Weitsprung etwas weggelaufen, so dass er zu flach wurde und eine Stange riss...  Damit war es dann wieder nichts mit einem V0.... :-(. Der Rest klappte dann recht gut, obwohl mir meine Zerrung ganz schön zu schaffen machte..  Mit dem 1 Fehler und dem zerrungsbedingt relativ mäßigen Lauftempo wurden wir dan 8. von 37. Ohne die Stange wäre es Platz 4 gewesen...



Meine Hoffnung lag nun auf dem Jumping, auch wenn das in der A1 ja nicht als Quali für den Aufstieg in die A2 gilt. Der Jumping-Parcour war auch sehr flott. Bei der Startsequenz, die über 3 Sprünge in gebogener Linie nach rechts in einen "U"förmigen Tunnel und dann in den Salom führte, wusste ich bei der Begehung nicht so Recht, ob ich Bolton vom 3. Sprung aus abrufen und dann in den Tunnel schicken sollte, oder ob ich klassisch mit ihm zusammen starten und ihn dann innen führend in den Tunnel ziehen sollte.

Ich habe mich dann für letztere Variante entschieden, wobei Bolton dann aber etwas zu schnell wurde und fast das Tunnelloch verpasst hat. Beim anschließenden Slalomeingang habe ich ihm dann ziemlich im Weg gestanden und ihn dann auch noch mit der Führhand in das 2. "Tor" geschickt, anstatt ihn mit der Gegenhand ruhig in den (richtigen) Eingang zu führen. Der Rest lief dann wieder recht gut, auch das "Change", dass ich mir für die beiden  Sprünge nach dem 2. Tunnel überlegt hatte, hat funktioniert... :-)


Im Ergebnis sind wir mit dieser Leistung auf dem 14. Platz von 37 gelandet. Ohne den Fehler hätte die Zeit trotz Bolton`s Schlenkers am Eingang des ersten Tunnels und dem verhuddelten Slalomeingang immer noch für Platz 3 gereicht.  Dies und die Tatsache, dass ich bei beiden Läufen verletzungsbedingt nicht richtig spurten konnte und ich Bolton auch nicht sonderlich gepuscht habe, gibt mir doch etwas die Hoffnung, dass in uns durchaus noch Potential für "mehr" stecken könnte (wenn mal meine Nerven mitspielen) :-).. Also auf zu den nächsten Turnieren...

Bis dann...
Peter

Freitag, 7. Mai 2010

Rückblick auf das Agi-Turnier in Twisteden

Wenn man schon einen Blog beginnt, dann muss man ihn ja auch füllen... ;)

Also fange ich mal mit Samstag dem 17. April an. An diesem Tag hatte ich mit Bolton auf dem "Ü50" Agility - Turnier in Twisteden gemeldet. Auf diesem Turnier durften, wie der Name schon sagt, nur Hundeführer starten, die älter als 50 Jahre waren. Da ich auch zu dieser Gruppe zähle, durfte auch ich in Twisteden starten (irgendwelche Vorteil muss ja das Älterwerden haben.. ;-))....

Doch nun zum Turnier. Nach gut 170km Fahrstrecke sind wir guter Dinge in Twisteden angekommen. Das Gelände der SV OG Twisteden ist sehr gepflegt und auch weiträumig, so dass alle Teilnehmer genügend Platz zum Aufbau ihrer Zelte hatten (was ja nicht überall selbstverständlich ist). Alles war bestens organisiert und mit fiel gleich die gute, lockere Stimmung auf, die auch den ganzen Tag anhielt.



Da das Turnier mit "A1 standard" begonne wurde, waren ich muit Bolton natürlich recht zeitig an der Reihe. Direkt nach uns startete Günter mit Eragon. Der A1-Parcour war sehr flüssig und technisch nicht all zu anspruchsvoll gestellt.

Einzig ein paar gemeine Verleitungen machten mir bei der Begehung Kopfzerbrechen. So begann die Startsequenz mit der Starthürde, einem Reifen und dann noch einem Sprung, die auf einer Linie genau auf einen weiteren Sprung und die A-Wand zeigten. Natürlich musste man (wie sollte es auch anders sein) nach dem Reifen und der folgenden Hürde 45 Grad nach rechts auf den Steg abbiegen. An dieser Stelle haben sich dann auch viele Teams ein DIS eingefangen, weil die Hunde natürlich auf in gerader Linier stehenden nächsten Sprung und die A-Wand zogen...



Glücklicherweise hatte ich mit Bolton in Winter ein Startritual eingeübt, das in Twisteden auch tatsächlich funktionierte (und auch nötig war). So habe ich Bolton vor der Starthürde abgelegt und bin bis hinter den Reifen gegangen, um ihn von dort aus abzurufen. Mit vollem Körper- und Stimmeinsatz ;-) konnte ich ihn dann nach der folgenden Hürde von der Verleitung abhalten und ihn in Richtung Steg dirigieren. Da der Kontaktzonen-Neuaufbau bei Bolton immer noch nicht ganz abgeschlossen ist, habe ich dann am Stegabgang bewusst so lange gewartet, bis er in die "2on2off"-Position gelaufen war, das gleiche dann auch noch mal an der A-Wand... Der Rest des Parcoures lief eigentlich recht gut und flüssig.

Blöderweise hat mich dann im "Zielspurt" (Tunnel, Mauer und 2 Sprünge auf leichtem Bogen) eine böse Zerrung unter dem linken Oberschenkel (oder genauer in der linken Popobacke) erwischt. Der Schmerz kam so heftig, dass ich fast gestürzt wäre und Bolton nur noch mit lautem "Vor! Vor!" -Gebrüll über die Zielhürde schicken konnte.

Trotzdem war ich überhappy, als ich Bolton über die Zielhürde springen sah, war es doch unser erster fehlerfreier A-Lauf in der A1. Im letzten Jahr haben wir in den A-Läufen regelmäßig "blöde" Fehler kassiert (meist Kontaktzonen oder Slalom), und nun hatten wir unser erstes "Vo".

Günter lief nach uns mit Eragon auch fehlerfrei, war aber sichtbar schneller, was mir aber auch klar war, da ich ja an den Zonen recht lange gewartet hatte. Um so überraschter war ich dann, als ich auf der Ergebnisliste las, dass wir hinter Günter auf dem 2. Platz gelistet wurden. Mit diesem Ergebnis hatte ich nun überhaupt nicht gerechnet und dies ließ mich dann auch (vorübergehend) meine Zerrung vergessen...

Diese wurde mir aber dann schnell wieder bewusst, als es zum Jumping ging. Das Jumping war ebenfalls sehr flüssig und schnell gestellt. An einigen Stellen gabe es Möglichkeiten, den Hund etwas zu schicken, dann selber etwas abzukürzen, um Zeit und Platz vor dem Hund zu gewinnen, und konnte dann (theoretisch) den Hund mit einem "Franzosen" wieder aufnehmen und weiter führen... (so meine Ideen bei der Begehung).

Nach dem Start war mir schon am 3. Hindernis klar, dass mit meiner Zerrung kaum zu laufen war. Kurzeitig dachte ich sogar dran, den Lauf abzubrechen, aber da Bolton gerade so schön lief, habe ich humpelnder Weise versucht, ihn wenn möglich zu schicken und selber möglichst kurze Wege zu "laufen". Bolton hat wirklich toll mitgerarbeitet und aufgepasst, und so haben wir es irgendwie geschafft, nochmals fehlerfrei über die Runde zu kommen...

Im Ergebnis wurden wir mit diesem Lauf im Jumping (offenes Jumping, A1 und A2 zusammen gewertet) 4. Günter lief nach mit leider ein DIS, so dass wir zum Schluss in der Kombi-Wertung tatsächlich auch noch den 1. Platz in der Klasse A1 standard belegten.

Dies war das bisher erfolgreichste (aber auch schmerzhafteste ;-)) Wochenende unser "Agility"-Laufbahn und ich war und bin immer noch überhappy!

Beste Grüße
Peter